Krautfäule – Krankheitsdruck in der Saison 2024 so groß wie schon lange nicht mehr
Die anhaltenden Regenfälle im Wechsel mit hohen Temperaturen bieten ideale Wachstumsbedingungen für pflanzenpathogene Pilze – zu denen der Erreger der Krautfäule P. infestans zählt. So warnte der Deutsche Bauernverband und die Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft davor, dass die Gefahr massiver Krautfäuleausbrüche so groß wie schon lange nicht mehr ist und die Versorgung mit Kartoffeln und die Wertschöpfungskette aus diesen gefährden könnte.
Die Kartoffel als Wirtspflanze
Heutzutage zählt die Kartoffel neben Reis, Mais und Weizen zu den weltweit wichtigsten Grundnahrungsmitteln. In Deutschland betrug im Jahr 2023 die Anbaufläche für Kartoffeln etwa 262.600 ha (Statisitsches Bundesamt, 2024).
Als einer der wichtigsten ertragsmindernden Faktoren im Anbau gilt die durch Phytophthora infestans ausgelöste Kraut- und Knollen- bzw. Braunfäule. Bei feuchtwarmen Witterungsverhältnissen kann diese Krankheit die Ursache für hohe Ertragsverluste von 30 bis 75% sein und im Extremfall dazu führen, dass keine nennenswerte Ertragsbildung erfolgt.
Zur Bekämpfung ist ein integriertes Pflanzenschutzkonzept mit präventiven Strategien wie Kulturmaßnahmen und Sortenwahl sowie die Anwendung von Fungiziden in einer mit Prognosesystemen angepassten Spritzfolge unabdingbar. Im konventionellen Anbau ist die Palette an fungiziden Wirkstoffen bereits deutlich limitiert, beispielsweise ist Mancozeb seit 2022 nicht mehr zugelassen und in den nächsten Jahren werden voraussichtlich noch weitere Wirkstoffe wegfallen. Den strengen Auflagen des ökologischen Anbaus entsprechend stehen dort neben präventiven Maßnahmen nur Kupferpräparate als effektive direkte Kontrollmaßnahme zur Verfügung. Aufgrund ihres potenziell schädlichen Einflusses auf Böden, Bodenorganismen und Gewässer wurde der Einsatz dieser Mittel innerhalb der deutschen Anbauverbände auf 3 kg ha-1 Reinkupfermengen beschränkt und wird immer wieder kontrovers diskutiert. Bereits seit Jahren wird intensiv nach umweltfreundlichen und biologischen Wirkstoffen für die direkte Kontrolle der Krautfäule gesucht. Jedoch entwickelt der anpassungsfähige Erreger schnell Resistenzen gegen Fungizide, neue Stämme werden zunehmend aggressiver in ihrer Ausbreitung und können in den Kartoffelsorten vorhandene Resistenzgene überwinden. Dadurch gehen einige effektive Maßnahmen für ein wirkungsvolles Krautfäule-Management verloren.
Krautfäule bekämpfen erfordert eine Kombination von Methoden
Der hohe Krankheitsdruck durch Krautfäule in der Saison 2024 stellt Landwirte vor eine große Herausforderung dar. Zukunftsweisende Strategien zur Bekämpfung von Phytophthora erfordern eine Kombination von präventiven Maßnahmen wie Monitoring und pflanzenbauliche Maßnahmen, aber auch wirksame fungizide Pflanzenschutzmittel und robuste Kartoffelsorten. Mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, probieren unsere Landwirte in jeder Anbausaison die Ernten bestmöglich abzusichern.
Die crop.zone Technologie ersetzt zwar keine Fungizide, kann aber als Baustein in dieser kombinierten Bekämpfungsstrategie mitwirken. Den Landwirten wird eine nachhaltige und effiziente Lösung für die Kartoffelsikkation geboten. Die daraus resultierenden Verbesserungen bei der Schalenbildung, Backqualität und Lagerfähigkeit sowie die erleichterte Krautablösung bei der Ernte tragen maßgeblich zur Steigerung der Gesamtertragsqualität bei. Zudem kann die Feldhygiene gefördert werden, durch die effektive Abtötung von Durchwuchskartoffeln, welche als Primärquelle für Inokolum fungieren.