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Kartoffelsikkation: Der Schlüssel zur optimalen Erntevorbereitung

Kartoffelsikkation ist ein entscheidender Schritt in der landwirtschaftlichen Praxis, um die Reifung der Kartoffeln zu unterstützen und die Ernte zu erleichtern. Durch das gezielte Abtöten des Kartoffelkrauts kann die Knollenentwicklung abgeschlossen werden, was zu einer verbesserten Knollenqualität führt.

Dies ist besonders wichtig, um die Kartoffeln vor Schäden bei der Ernte zu schützen und eine höhere Lagerfähigkeit zu gewährleisten. Traditionell wurden chemische Mittel für diesen Prozess eingesetzt, jedoch gewinnt die elektrische Sikkation zunehmend an Bedeutung als nachhaltige Alternative. Diese Methode reduziert den Einsatz von Chemikalien und fördert gleichzeitig den Umweltschutz.

Kartoffelfeld nach der Behandlung

Landwirte profitieren von einer schonenden Krautvernichtung, die gleichzeitig den Ertrag maximiert. Die Integration moderner Technologien in die Landwirtschaft trägt dazu bei, den Sikkationsprozess effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten, was nicht nur den Ertrag, sondern auch die Qualität der Ernte steigert.

Herbizidresistente Unkräuter und Ungräser

Die Landwirtschaft steht vor einer wachsenden Herausforderung: herbizidresistente Unkräuter und Ungräser gefährden zunehmend die Ertragsleistungen im Ackerbau. Als Herbizidresistenz bezeichnet man die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegenüber den eingesetzten Herbiziden.

Wie entsteht Herbizidresistenz?

Resistenzen bei Unkräutern und Ungräsern entstehen, wenn auf einer Fläche wiederholt Herbizide mit demselben Wirkmechanismus verwendet werden. Pflanzen, die von Natur aus eine geringere Herbizidempfindlichkeit besitzen, überleben und produzieren Samen. Dadurch nimmt der Anteil resistenter Pflanzen in der Population stetig zu, was zu Bekämpfungsproblemen führt.

Resistente Unkräuter und Ungräser können sich auf Feldern schnell ausbreiten und den Ertrag gefährden, wenn Herbizide mit dem gleichen Wirkmechanismus wiederholt eingesetzt werden.

Zunahme der Resistenzen

Dies liegt an mehreren Faktoren, wie z. B. engen, getreidereichen Fruchtfolgen, früher Aussaat von Winterkulturen und langjährig einseitiger Bodenbearbeitung. Auch der Mangel an neuen Herbizidwirkmechanismen in den letzten 30 Jahren trägt dazu bei. In Deutschland sind vor allem Acker-Fuchsschwanz, Gemeiner Windhalm, Weidelgras-Arten und Gemeine Hühnerhirse von Resistenzen betroffen.

Ein prominentes Beispiel für Herbizidresistenz ist Glyphosat, eines der am häufigsten verwendeten Breitbandherbizide weltweit. Seit den 1990er Jahren hat sich die Zahl der Unkrautarten, die Resistenzen gegen Glyphosat entwickelt haben, drastisch erhöht. Weltweit sind mittlerweile mehr als 500 Fälle von Herbizidresistenzen dokumentiert, was sowohl die Rentabilität der Landwirtschaft bedroht als auch die Nahrungsmittelsicherheit beeinträchtigen kann.

Maßnahmen zur Resistenzverminderung

Um dieser Problematik entgegenzuwirken, hat sich das Konzept des Integrierten Unkrautmanagements (IWM) etabliert. Dieses System zielt darauf ab, die Resistenzbildung zu verlangsamen, indem verschiedene Bekämpfungsmethoden kombiniert werden. Mechanische Unkrautbekämpfung, der Wechsel von Kulturen sowie der gezielte Einsatz von Herbiziden mit unterschiedlichen Wirkstoffen spielen hierbei eine zentrale Rolle. Durch den Wechsel zwischen Herbiziden unterschiedlicher Wirkstoffklassen lässt sich die Wahrscheinlichkeit der Resistenzbildung reduzieren. Langfristig wird die Entwicklung neuer Wirkstoffe sowie die Erforschung alternativer Methoden zur Unkrautkontrolle entscheidend sein. Auch der Einsatz digitaler Technologien, wie Drohnen und Robotik, zur präzisen Überwachung und Bekämpfung von Unkräutern, gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Maßnahmen zur Resistenzverminderung
Um dieser Problematik entgegenzuwirken, hat sich das Konzept des Integrierten Unkrautmanagements (IWM) etabliert.
Integriertes Unkrautmanagement hilft, resistente Unkräuter effektiv zu kontrollieren.

Eine Alternative könnte auch das Volt.apply System sein. Diese Technologie basiert auf der Vorbehandlung von Pflanzen mit einer leitfähigen Flüssigkeit, gefolgt von einer elektrischen Anwendung, die Zellen und Wasserleitbündel der Pflanzen zerstört, so dass diese vollständig absterben. Nur durch nachhaltige und innovative Ansätze kann die Landwirtschaft den Kampf gegen resistente Unkräuter erfolgreich gestalten.

Glyphosat beim Anbau von Hafer

Hafer – Das neue Superfood? Beliebt wegen seiner Nährstoffe, doch Glyphosatrückstände in Produkten geben Anlass zur Sorge.
Hafer – Das neue Superfood? Beliebt wegen seiner Nährstoffe, doch Glyphosatrückstände in Produkten geben Anlass zur Sorge.

Hafer (Avena sativa) ist eine weit verbreitete Getreideart, die sowohl für den menschlichen als auch für den tierischen Verzehr angebaut wird. Nach Angaben der FAO wurden im Jahr 2020 weltweit 25,6 Millionen Tonnen Hafer erzeugt. Die führenden Anbauländer sind Russland, Kanada und Polen. Hafer nimmt einen wichtigen Platz in der Agrarlandschaft ein und dient in vielen Regionen der Welt als Grundnahrungsmittel.

Hafer als Superfood?

Hafer gewinnt zunehmend an Attraktivität, da die Nachfrage nach diesen Pflanzen in der Lebensmittelverarbeitungskette aufgrund ihrer vielfältigen Verwendbarkeit für den menschlichen Verzehr steigt. So hat sich Hafer in den letzten Jahren mitunter zum neuen Superfood entwickelt. Porridge, Hafermilch oder Müsli erfreuen sich großer Beliebtheit, besonders bei jüngeren Leuten. Unteranderem der hohe Ballaststoff- und Vitamingehalt macht die kernigen und zarten Haferflocken zu einem gesunden Lebensmittel. Durch die hohe Nachfrage nach derartigen Produkten, werden diese auch immer wieder bei Warentests unterzogen. Diese haben gezeigt, dass in einigen Haferprodukten neben Mineralölen, Schimmelgiften auch Glyphosatrückstände zu finden sind (Öko-Test).

Wie können Glyphosatrückstände im Hafer zustande kommen?

Unter Hafersikkation versteht man Austrocknen von Haferpflanzen vor der Ernte. Dies geschieht vor allem in höheren Breitengraden, wo die warme Jahreszeit und dadurch die Anbausaison kürzer ist. In der Regel wird mit diesem Verfahren, die Ernte bzw. der Mähdrusch erleichtert und die Reife synchronisiert, da Hafer relativ ungleichmäßig abreift.

Glyphosat-Einsatz kurz vor der Ernte – Alternativen für die Sikkation rücken in den Fokus.
Glyphosat-Einsatz kurz vor der Ernte – Alternativen für die Sikkation rücken in den Fokus.

Das gebräuchlichste Herbizid zur Sikkation von Hafer ist Glyphosat. Die Sikkationsmaßnahme wird in der Regel in der Gelbreife (BBCH 87) etwa 7 bis 10 Tage vor der Ernte durchgeführt. Im deutschen Getreideanbau ist eine Sikkation nur sehr eingeschränkt erlaubt, und zwar zur Wiederherstellung der Erntefähigkeit bei lagerndem Getreide, mit einem extremen Anteil Zwiewuchs, oder einer starken Spätverunkrautung. Vor allem in Nordamerika, woher große Mengen Hafer kommen, ist die Sikkation mit Glyphosat jedoch ein häufiges Verfahren.

In der Öffentlichkeit wächst die Besorgnis über den Einsatz von Glyphosat kurz vor der Ernte, wodurch die verarbeitende Industrie sich zunehmend nach alternativen Möglichkeiten für die Sikkation umsieht.

Eine Alternative zu den herkömmlichen chemischen Trocknungsmitteln könnte die Sikkation mit dem Volt.apply System sein. Diese Technologie basiert auf der Vorbehandlung von Pflanzen mit einer leitfähigen Flüssigkeit, gefolgt von einer elektrischen Anwendung, die Zellen und Wasserleitbündel der Pflanzen zerstört, was zur Abreife und Trocknung führt.

crop.zone hilft die „Vision Kartoffeln 2050“ konkret auf dem Feld umzusetzen

Eine Vision für die Zukunft der globalen Kartoffelindustrie

Konkretisierungen zum Artikel „Kartoffeln im Jahr 2050: Eine Vision für die Zukunft der globalen Kartoffelindustrie“ – wir packen an

Lukie Pieterse, Herausgeber und Verleger von Potato News Today, hat einen großen, lesenswerten und inspirierenden Artikel über die Zukunft der globalen Kartoffelindustrie im Jahr 2050 geschrieben (Potatoes in 2050: A vision for the future of the global potato industry). Er schreibt selbst, dass er keine gute Kristallkugel hat, aber dass sich Entwicklungslinien abzeichnen. Deshalb bringt es uns alle weiter, wenn sich jeder Akteur im Kartoffelgeschäft fragt, ob und wie er sich in diese Vision einordnen kann. Wie kann man sie vielleicht spezifizieren und konkretisieren – oder wo kann man etwas erreichen? Da wir letztlich alle gemeinsam die Zukunft gestalten, gelingt uns auch die gemeinsame Bearbeitung der vielen Einzelaspekte und Einzelvisionen am besten gemeinsam.

Der folgende Text ist ein Diskussionsbeitrag von crop.zone zur „Vision Kartoffel 2050“, die crop.zone als Anbieter von elektrophysikalischem Pflanzenmanagement für zielführend hält. crop.zone arbeitet im Bereich der rückstandsfreien Sikkation von Kartoffeln, wirkt aber weit darüber hinaus in die landwirtschaftlichen Prozesse des Pflanzenmanagements von der Vorsaatbehandlung über die Gründüngung bis hin zur Sikkation anderer Kulturen wie z.B. Hafer.

Wir greifen die Kernthesen von Lukie Pieterse auf und konkretisieren sie aus unserer Sicht.

Vision 2050 als Wegweiser für die innovative Kartoffelproduktion

Lukie Pieterse schreibt: „Das Jahr 2024 markiert einen entscheidenden Wendepunkt auf diesem Weg. In nur 26 Jahren bis 2050 muss sich die Kartoffelindustrie in einer sich rasch verändernden Landschaft zurechtfinden, die durch Klimawandel, Bevölkerungswachstum, Ressourcenknappheit und veränderte Verbraucherpräferenzen gekennzeichnet ist.“

crop.zone Vision 2050: Gegenwärtig werden die notwendigen großen Veränderungen immer deutlicher, denen sich auch die innovative Landtechnik als Teil der Kartoffelindustrie und der landwirtschaftlichen Systeme stellen muss. Es geht um Wendepunkte, die notwendig sind, um die Herausforderungen zu meistern. Wir fügen der Liste von Lukie Pieterse zur Konkretisierung einige Aspekte hinzu wie die sich stark verändernden Wetterbedingungen, die immer anspruchsvolleren Logistik, die Frage der Biodiversität und den Umgang mit dem Boden als wahrscheinlich knappster nicht vermehrbare Ressource hinzu.

Züchtung resilienter Kartoffelsorten – ein notwendiger Teilschritt

Lukie Pieterse schreibt: „Eine der zentralen Säulen dieser Vision ist die Entwicklung von klimaresistenten Kartoffelsorten.“

crop.zone in der Vision 2050: Aus Sicht der Landtechnik bei crop.zone sind klimaangepasste Kartoffelsorten wichtig, insbesondere wenn sie weniger Pflanzenschutz benötigen. Dies darf aber nicht, wie in der Vergangenheit leider zu oft geschehen, dazu führen, dass der Bodenschutz und die Bodenregeneration sowie eine angepasste Landtechnik vernachlässigt werden. Denn letztlich wird auch die Kartoffel vom Boden ernährt und in ihrer Qualität gefördert. Es ist ein komplexes Wechselspiel, bei dem alle Aspekte gemeinsam gemanagt werden müssen: Komplexitätsmanagement heißt die Herausforderung.

Nutzung von Präzisionslandwirtschaft und digitalen Technologien wie Sensortechnik, Big Data und KI

Lukie Pieterse schreibt: „Parallel zu diesen biologischen Innovationen wird die Integration von Präzisionslandwirtschaft und digitalen Technologien den Kartoffelanbau revolutionieren. Der Einsatz von datengestützten Erkenntnissen, künstlicher Intelligenz und autonomen Maschinen wird es den Landwirten ermöglichen, jeden Aspekt der Kartoffelproduktion zu optimieren.“

crop.zone in der Vision 2050: Es ist die Aufgabe der innovativen Landtechnik in der crop.zone, die zu Recht genannten Einzelaspekte mit ganz konkreten Inhalten zu füllen. Es wird an vielen Stellen nicht mehr darum gehen, einzelne technische Aspekte, um ein paar Prozent effektiver zu machen. Gerade der Kartoffelanbau nutzt bereits viele Aspekte aus dem Bereich Precision Farming. Bessere KI-basierte Informationen können helfen, dass noch mehr Landwirte noch öfter das Richtige tun und oder autonome KI-Systeme kompetente Entscheidungen treffen und die Landwirte als sehr gute Mitarbeiter unterstützen. Kartoffeln wachsen letztlich in der Welt der Dinge, und das Internet der Dinge kann dabei helfen. Das konkrete Handwerkszeug für grundlegende Fortschritte bleibt aber greifbar. Gerade deshalb muss an vielen Stellen ganz neu gedacht werden. Statt etwas weniger Herbizid oder etwas energiesparenderem Pflügen sind Lösungen im Pflanzenmanagement gefragt, wie z.B. die Sikkation mit Strom, die ganz ohne chemische Wirkstoffe auskommen und den Boden nicht bewegen.

Auch die Feldlogistik unter den klimabedingt immer schwieriger werdenden Witterungsbedingungen wird einfacher, wenn es einfach keine Wartezeiten durch Herbizide mehr gibt, weil die Sikkation mit Strom erfolgt. Die Ernte kann erfolgen, wenn die Kartoffel ausreichend schalenfest ist und nur das zählt.

Nutzung von Präzisionslandwirtschaft und digitalen Technologien wie Sensortechnik, Big Data und KI
Nutzung von Präzisionslandwirtschaft und digitalen Technologien wie Sensortechnik, Big Data und KI

crop.zone dokumentiert alle relevanten Behandlungsparameter flächengenau auf dem Feld. Die Daten stehen dem Landwirt zur Verfügung und werden von crop.zone für weitere Verbesserungen und Empfehlungen zum optimalen Maschineneinsatz genutzt. So wird einmal erworbenes Know-how für alle Anwender unter allen komplexen Bewirtschaftungsbedingungen einfach teilbar und effektiv nutzbar. Dies trägt dazu bei, den Fachkräftemangel auf dem Feld zu entschärfen und (teil)-autonome Expertensysteme zu immer besseren Mitarbeitern des Landwirts zu machen.

Nachhaltige, regenerative Kartoffelproduktion als Kernherausforderung

Lukie Pieterse schreibt: „Bis 2050 muss die Branche nachhaltige Praktiken einführen, bei denen Umweltschutz, Ressourcenschonung und Abfallvermeidung im Vordergrund stehen. Dazu gehören die Einführung regenerativer landwirtschaftlicher Verfahren, die die Gesundheit der Böden wiederherstellen, die Umsetzung von Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft, die Abfälle in Ressourcen umwandeln… .“

crop.zone in der Vision 2050: Der regenerative Schutz und Wiederaufbau von Böden wird in sehr vielen Fällen nur dann gelingen, wenn Bodenbewegungen nur noch aus absolut notwendigen Gründen stattfinden. Pflügen, Fräsen und Hacken zur Unkrautbekämpfung oder zum Abtöten von Aufwuchs oder Gründüngung gehören nicht dazu. Hier müssen elektrophysikalische Verfahren wie die von crop.zone ohne chemische Rückstände und ohne Bodenbewegung und damit mit sehr positivem Einfluss auf das Bodenleben einspringen.

Das crop.zone Verfahren hat nachweislich keinen negativen Einfluss auf das Bodenleben bei der elektrischen Kartoffelsikkation. Die verbesserte Krautabscheidung durch crop.zone reduziert die Verluste bereits auf dem Feld und erleichtert die Sortierarbeit auch für autonome Kartoffelrodersysteme. Die großen Arbeitsbreiten im Vergleich zu Krautschlägern und Halmzupfern minimieren die Bodenverdichtung zwischen den Dämmen, was auch hier autonomen Systemen bei der Trennung von Kartoffeln und Erdklumpen hilft. Kleine Zwischendämme auf Kartoffelfeldern zur Wasserrückhaltung und Erosionsminderung bleiben bis zur Ernte erhalten, was besonders bei Starkregen wichtig ist. Kartoffeldämme werden weniger beschädigt als bei mechanischer Krautentfernung, was wiederum die Qualität erhält und Ernteverluste durch grüne Kartoffeln verringert. Insektizidspritzungen während der Sikkationsphase können vermieden werden, da die Stängel nicht gelb und für Blattläuse attraktiv werden. Da bei crop.zone im Gegensatz zum Krautschlagen keine mit Pflanzenkrankheiten hoch belasteten Aerosole entstehen, werden zusätzlicher Pflanzenschutzmitteleinsatz oder krankheitsbedingte Ertragsminderungen auch auf Nachbarfeldern vermieden. crop.zone benötigt 10- bis 40-mal weniger Energie als die thermischen Sikkationsverfahren , die (aus der Perspektive von 2050) früher im Bioanbau von Kartoffeln eingesetzt wurden.

Fossile Ressourcen werden durch weniger Überfahrten und den Einsatz von regenerativ erzeugtem Strom auch als Wirkstoff geschont bzw. nicht mehr benötigt. Gründüngung, die Stickstoff aus der Luft bindet, benötigt kein Erdgas für Kunstdünger mehr. Wenn doch zusätzlicher Stickstoff benötigt wird, dann aus grünem Wasserstoff oder direkt aus Strom. Kreislaufwirtschaft auch mit Reststoffen funktioniert nur, wenn Rückstände und Schadstoffe gar nicht erst in die Kreisläufe gelangen und sich dort auch nicht anreichern können. Deshalb kommt es darauf an, Rückstände systematisch gar nicht erst entstehen zu lassen, z. B. mit elektrophysikalischen Verfahren.  

Weltweiter Handel und Märkte als wachsende Herausforderung

Lukie Pieterse schreibt: „Die Fähigkeit, auf die sich ändernde Verbrauchernachfrage zu reagieren, sich an eine veränderte Handelspolitik anzupassen und widerstandsfähige Lieferketten aufzubauen, wird für die Erhaltung des Wettbewerbsvorteils der Branche entscheidend sein.“

crop.zone in der Vision 2050: Die Welt wird auch in ihren Ansprüchen an die Nahrungsmittelproduktion zusammenwachsen. Damit wird es einerseits immer weniger möglich sein, in bestimmten Regionen noch Herbizide einzusetzen, die in anderen Teilen der Welt aus guten Gründen bereits verboten sind. Dies gilt insbesondere für die zum Teil hochgiftigen nicht-selektiven Herbizide, die crop.zone durch elektrischen Strom ersetzt. Gleichzeitig erfordern resiliente Lieferketten auch eine sichere Lieferfähigkeit trotz sich ändernder Wetter- und Klimabedingungen. Der Verzicht auf Sikkation oder andere Pflanzenschutzmethoden oder die Rückkehr zum Pflug sind daher keine Optionen, da sie die Resilienz der Böden und des gesamten Produktionssystems verringern.

Gerade bei einer gewünschten weltweiten Expansion des Bio-Kartoffelmarktes wird es notwendig sein, die Kartoffeln termingerecht schalenfest zu ernten, um sie in Tüten verpackt an die Supermärkte liefern zu können und auch Lebensmittelverluste durch Fäulnis zu vermeiden. Dies wird im großen Produktionsmaßstab nur mit crop.zone als nichtchemischem Sikkationsverfahren mit hoher Anwendungsbreite funktionieren.

Neue und innovative Wirkungsmechanismen, wie z.B. Elektrizität, werden generell erforderlich sein, um die derzeitigen Versorgungsketten aufrechtzuerhalten, die auch durch zunehmend resistente Unkräuter bedroht sind.

Gerechtigkeit für Landwirte und Gestaltungsmöglichkeiten für eine bessere Zukunft

Lukie Pieterse schreibt: „Die Stärkung von Kleinbauern und die Förderung der sozialen Gerechtigkeit werden wesentliche Bestandteile der Vision der Branche für 2050 sein.“

crop.zone in der Vision 2050: Der Trend, innovative Technik gemeinsam zu nutzen, wird sich weltweit ausbreiten. Gerade Kleinbauern können sich innovative Technik oft nicht alleine leisten, auch wenn diese den Anbau deutlich umweltverträglicher machen könnte. Gleichzeitig sind sie und ihre Nachbarn durch den Einsatz hochgiftiger, unselektiver Herbizide besonders und direkt gefährdet. Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und die steigenden Umweltauflagen zeigen, dass auch mittelgroße Landwirte (was in verschiedenen Regionen der Welt etwas ganz anderes bedeutet) nur überleben können, wenn sie hochinnovative Technologien einsetzen. Soziale und ökonomische Gerechtigkeit wird es in offenen Handelssystemen nur geben, wenn alle auf gleich hohem Niveau Rückstände vermeiden und umweltverträglich produzieren. Dazu leistet crop.zone seinen Beitrag auf der landtechnischen Seite im Bereich des rückstandsfreien Pflanzenbaus für Landwirte aller Größenordnungen.

Transparenz in der Lieferkette und wertebasierte Produktion

Lukie Pieterse schreibt: „Schließlich muss die Branche der ethischen Beschaffung und der Transparenz der Lieferkette Vorrang einräumen, um der wachsenden Nachfrage der Verbraucher nach nachhaltig und ethisch produzierten Produkten gerecht zu werden.“

crop.zone in der Vision 2050: Gerade wenn die Verbraucher dank Blockchain immer mehr Informationen direkt oder über dynamisch angepasste Qualitätssiegel erhalten können, werden sie immer mehr die Einhaltung hoher und offensichtlich machbarer Standards einfordern. Der Druck wird dann auch von den Kartoffelverarbeitern und ihren Rechtsschutzversicherungen gegen Verbraucherklagen ausgehen. Wenn die Kartoffelsikkation ohne chemische Rückstände in der Umwelt gut dokumentiert machbar ist, wird sie auf breiter Basis umgesetzt werden müssen. Gleichzeitig bietet die Transparenz der Lieferketten bis ins Detail z.B. auch den Landwirten die Möglichkeit zu zeigen, dass sie Kartoffeln anbauen und gleichzeitig den Boden hervorragend schützen können. Der Landwirt, der dann auf seinen Kartoffelfeldern dank sehr guter Pflege auch mit Kompost und Gründüngung 150-250 Regenwürmer pro Quadratmeter hat, soll dann mehr für sein Produkt bekommen. Damit übt er aber auch einen marktgerechten Druck auf diejenigen aus, die sich bisher mit 40 Regenwürmern und weniger begnügt oder diesen Parameter ganz ignoriert haben.

Es wird auch ethisch noch weniger vermittelbar sein, warum in einigen Staaten LandarbeiterInnen immer noch mit Herbiziden arbeiten, die einen Totenkopf auf der Packung haben oder den Nachwuchs dauerhaft schädigen können, während diese für die gleiche Kultur in anderen Teilen der Welt oft schon seit Jahrzehnten verboten sind. Im Bereich der nicht-selektiven, hochtoxischen Herbizide, z.B. bei der Kartoffelsikkation, aber auch weit darüber hinaus, kann crop.zone weltweit ethisch vertretbare Alternativen anbieten.  

Abschluss: Realitätsbasierte Visionen ohne Kristallkugel – da müssen wir hin

Lukie Pieterse schreibt: „Durch Innovation, Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit kann die Kartoffelindustrie nicht nur den Anforderungen einer sich rasch verändernden Welt gerecht werden, sondern auch eine Vorreiterrolle bei der Schaffung einer gerechteren und wohlhabenderen Zukunft für alle übernehmen.“

crop.zone in der Vision 2050: Dieser Vision von Lukie Pieterse kann crop.zone nur zustimmen. Wir alle haben keine Kristallkugel, aber wir haben eine Vorstellung davon, wie man Entwicklungen nicht einfach als aktuellen Trend fortschreibt, sondern neue Möglichkeiten erkennt und funktional in das komplexe Gesamtsystem der Kartoffelproduktion integriert. Wir müssen uns alle gemeinsam der Komplexität der Herausforderung in de r Kartoffelproduktion stellen und mit Augenmaß für die Realitäten auf dem Feld und in der Wirtschaft vieles völlig neu denken. Das können wir nur gemeinsam, aber jeder muss in seinem speziellen Bereich die Grundlagen liefern.

Daran arbeitet crop.zone für das elektrophysikalische Pflanzenmanagement bei Kartoffeln und weit darüber hinaus.

Die Zukunft des Kartoffelanbaus: nachhaltige Lösungen im Fokus

crop.zone - hybrid electric desiccation
crop.zone – elektrische Sikkationstechnologie

In den letzten Jahren hat der Kartoffelanbau einen Wandel durchlaufen, der sowohl durch regulatorische Veränderungen als auch durch die steigende Nachfrage der Verbraucher nach nachhaltigeren landwirtschaftlichen Praktiken vorangetrieben wurde. Einer der Schlüsselprozesse in der Kartoffelproduktion – die Sikkation – basierte traditionell auf chemischen Herbiziden, um das Kartoffelkraut vor der Ernte abzutöten. Mit der zunehmenden Einschränkung des Einsatzes von chemischen Pflanzenschutzmitteln und dem verstärkten Fokus auf Umweltverantwortung liegt die Zukunft der Kartoffelernte jedoch in innovativen und nachhaltigen Lösungen.

An der Spitze dieses Wandels steht crop.zone mit seiner einzigartigen elektrischen Sikkationstechnologie, die eine vielversprechende Alternative zu chemischen Sikkationsmethoden bietet. In diesem Blogbeitrag untersuchen wir, wie die nachhaltige Kartoffelernte die Branche verändert und warum professionelle Landwirte den Umstieg auf diese umweltfreundlichere Technologie in Erwägung ziehen sollten.

Warum ist Sikkation im Kartoffelanbau so wichtig?

Die Sikkation ist entscheidend für eine effektive Kartoffelernte. Durch das Abtöten des Krauts vor der Ernte können die Knollen ausreifen, die Schalenbildung wird verbessert und das Risiko von Krankheiten und Lagerproblemen der Kartoffel  wird verringert. Traditionelle chemische Sikkationsmethoden, bei denen das Herbizid Diquat  zum Einsatz kam, haben sich als sehr effektiv erwiesen, sind aber in Europa mittlerweile wegen der hohen Giftigkeit der Substanz für den Menschen auf dem Traktor und am Feld verboten. Die Ersatzstoffe wirken nur gemeinsam mit Sonnenlicht und generell langsamer, müssen meist mehrfach eingesetzt werden  und weniger effektiv. Da der Einsatz von Chemikalien in Europa jedoch zunehmend weiter eingeschränkt wird, benötigen die Landwirte eine zuverlässige und umweltfreundliche Alternative.

Der Übergang von chemischen Sikkationsmitteln

European Union

Die Europäische Union und viele Länder haben zunehmend Beschränkungen für chemische Pflanzenschutzmittel, einschließlich Sikkation, eingeführt. Das Verbot von Diquat im Jahr 2019 hat viele Landwirte dazu veranlasst, nach Alternativen zu suchen. Mechanische Methoden wie das Schlegeln wurden in Betracht gezogen, sind aber oft weniger effektiv und können zu Bodenverdichtungen führen, die sowohl die Ernte als auch die Bodenstruktur schädigen können.

Angesichts dieser Herausforderungen suchen die Landwirte nach einer effizienteren, zuverlässigeren und nachhaltigeren Lösung, die nicht nur den gesetzlichen Bestimmungen entspricht, sondern auch die ökologischen Erwartungen der modernen Verbraucher erfüllt.

crop.zone: Ein neuer Ansatz für die Kartoffelernte

Die hybride elektrische Sikkationstechnologie von crop.zone läutet eine neue Ära in der Kartoffelernte ein. Durch die Kombination von elektrischer Energie mit einer Vorbehandlung, die die Leitfähigkeit erhöht, wird die Zellstruktur der Pflanzen gestört und das Kraut ohne den Einsatz von Chemikalien effektiv getrocknet. Diese Lösung gewährleistet nicht nur eine effiziente Sikkation, sondern entspricht auch der wachsenden Nachfrage nach umweltfreundlichen landwirtschaftlichen Praktiken.

Die wichtigsten Vorteile der crop.zone Technologie:

  • Chemiefreie Sikkation: Keine Abhängigkeit immer begrenzter einsetzbaren Herbiziden. crop.zone ist kein chemisches Pflanzenschutzmittel, daher zukunftssicher und unabhängig von den Zulassungsverfahren von Herbiziden.
  • Reduzierte Umweltbelastung: Keine schädlichen Rückstände im Boden oder in den Wassersystemen.
  • Verbesserte Bodengesundheit: crop.zone hat nachweislich keinen Einfluss auf die Bodenorganismen incl. Regenwürmer.  Es fördert damit den Erhalt und die Regeneration der langfristige Bodenfruchtbarkeit.
  • Kostenersparnis: Angesichts steigender Kosten für chemische Betriebsmittel bietet crop.zone eine kostengünstige Alternative, mit der Landwirte langfristig Geld sparen können.
Behandlung vor 14 Tagen, Behandlung vor 3 Tagen, Behandlung heute

Nachhaltigkeit trifft auf Effizienz

Die Vorteile von crop.zone gehen über die bloße Einhaltung von Vorschriften hinaus. Da die Landwirtschaft zunehmend auf nachhaltige Produktion setzt, bieten Methoden wie die hybride elektrische Sikkation den Landwirten eine Möglichkeit, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern und gleichzeitig die Ertragsqualität und -sicherheit zu erhalten oder sogar zu verbessern.

Dieser Ansatz stellt sicher, dass die Kartoffeln unbeschädigt und frei von chemischen Rückständen bleiben, was sowohl für Verarbeitungsunternehmen als auch für Verbraucher, die qualitativ hochwertige, rückstandsfreie Produkte verlangen, zunehmend wichtig wird.


Fazit: Zeit für nachhaltige Sikkation

Da chemische Sikkationsmittel auch für andere Kulturen immer weniger bis gar nicht mehr praktikabel werden, steigt der Bedarf an innovativen, nachhaltigen Methoden der Sikkation. Die elektrische Sikkationstechnologie von crop.zone bietet professionellen Landwirten eine Möglichkeit, ihre Betriebe zukunftssicher zu machen und gleichzeitig zu einem nachhaltigeren Agrarsystem beizutragen. Der Wechsel zu umweltfreundlicher Technologie ist nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit für Kartoffelanbauer und darüber hinaus, die wettbewerbsfähig und innovativ  sichere und gesunde Lebensmittel auf gesunden Feldern produzieren wollen.

Achtung vor dem Gemüse

Achtung vor dem Gemüse
Achtung vor dem Gemüse. Lebensmittelverschwendung minimieren vom Feld bis auf den Tisch (Farm to Fork)

Lebensmittelverschwendung minimieren vom Feld bis auf den Tisch (Farm to Fork)

Wissen und Respekt helfen

Ab dem 29. September 2024 findet in Deutschland die Aktionswoche „Zu gut für die Tonne!“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) statt. Ähnliche Aktionen gibt es zum Beispiel auch in Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien, England, Spanien, und Schweden.

Es ist gut zu wissen, dass Joghurt nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht sofort ungenießbar wird und dass Sehen, Riechen und Probieren die bessere Wahl ist. Oft genügt es aber auch, dem Gemüse und allem, was in ihm steckt, Achtung und Respekt zu zollen: Arbeit, Liebe, Energie, CO2-Bilanz (oder was auch immer die eigene Lieblingsmotivation ist).

Zu Ende bevor es richtig losgeht

Lebensmittel landen aber nicht erst beim Verbraucher in der Tonne. Viele Entscheidungen für und vermeintlich auch in seinem Interesse sind schon vorher getroffen worden. Da werden zu große oder zu kleine Kartoffeln oder krumme Möhren erst gar nicht im Supermarkt angeboten (dass es auch anders geht, zeigen viele Geschäfte z.B. in der Schweiz. Auch wurden und werden Äpfel von den Bäumen geschlagen oder aussortiert, weil sie nicht alle gleich groß sind – der nachhaltigere Verbraucher kauft deshalb jetzt Äpfel in Tüten pro kg. Da werden Brokkoli unabhängig von Wetter und Jahreszeit mit viel Dünger gemästet, bis sie genau das Gewicht haben, das der Supermarkt pro Stück und für alle einheitlich verlangt. Das ist umweltschädlich und viel Brokkoli landet, wenn man Pech hat, in der Biogasanlage, weil der Supermarkt ihn gar nicht erst abgenommen hat. Dabei gibt es Waagen und digitale Möglichkeiten der schnellen Preisänderung auch in Supermarktketten.

In all diesen Fällen ist es sinnvoll, sich persönlich und gesellschaftlich klar zu äußern und die Supermärkte aufzufordern, solche fragwürdigen Qualitätsansprüche abzustellen. In anderen Fällen ist es nicht die Schuld der EU, sondern die der Verpackungsindustrie, die gerade Gurken haben wollte, damit diese besser in die Kisten passen.

Gute Gründe für „gutes“ Aussehen – wenn es nötig ist

In einigen Fällen sind es aber auch gute Gründe gegen Lebensmittelverschwendung, wenn scheinbar nach optischen Kriterien sortiert wurde. Kartoffeln mit Zwiewuchs, d.h. kleinen Auswüchsen, brechen schon auf dem Weg ins Lager leicht auf. Die Kartoffeln faulen und dann können 1000 kg und mehr Kartoffeln verderben. Bei Frühkartoffeln, die sofort verzehrt werden, sehen dünne, abblätternde Schalen gut aus. Diese Kartoffeln sind aber wegen der dünnen, oft sogar losen Schale so empfindlich, dass sie nicht einmal in Tüten verkauft werden können. Sie werden schon beim Herausnehmen aus der Schale verletzt und verpilzen, schrumpeln schnell oder werden im Licht des Supermarktes grün und giftig. Das sind leider die Gründe, warum diese Kartoffeln in der Tonne landen.

Sikkation – ein Verfahren zur Qualitätssicherung und zur Verlustminimierung

Deshalb wurden Verfahren wie die Kartoffelsikkation entwickelt, die in Abhängigkeit von Witterung, Kartoffelgröße, Stärkegehalt und notwendigem Liefertermin für die Weiterverarbeitung das Wachstum der Kartoffeln auf dem Feld stoppen. Auch Zwiewuchs durch wiederkehrende Nässe und das weitere Wachstum der ehemals kompakten Knolle wird verhindert.  Kaum jemand mag auch festkochende Kartoffelsorten, die durch einen zu hohen Stärkegehalt (zu lange, zu viel Sonne) eher mehlig schmecken.

Was früher mit hochgiftigen Chemikalien gemacht wurde (für den spritzenden Bauern und den spazieren gehenden Hundebesitzer, nicht für den Kartoffelesser), geht heute nur noch weniger effektiv mit Stoffen, die aber Sonnenlicht brauchen, um zu wirken. Das ist aber zur Erntezeit nicht immer ausreichend vorhanden und schon gar nicht planbar – erst recht nicht in Zeiten des Klimawandels.

Oder es wird jetzt ganz ohne Herbizide sikkiert.

Die elektrische Option

Deshalb hat crop.zone mit der elektrophysikalischen Sikkation eine Innovation geschaffen, bei der die Zellen im Kartoffelkraut ohne chemische Herbizide so weit zerstört werden, dass das Kraut vertrocknet und die Kartoffeln nicht mehr wachsen – und eine stabile Schale bekommen.

Damit leistet crop.zone einen Beitrag für eine sichere und qualitativ hochwertige Ernte und gegen Lebensmittelverschwendung. Ein wichtiger Schritt in der Wertschöpfungskette vom Bauernhof bis auf die Gabel (farm to fork).

Danach ist die VerbraucherInnen an der Reihe. Sie genießen die Kartoffeln – und aus den Resten wird noch eine schöne Portion Bratkartoffeln. Denn für die Tonne sind sie viel zu schade. Und wenn es Pellkartoffeln waren, ist der Verlust durch die Schale minimal.

Guten Appetit…

Verbote von Pflanzenschutzmitteln

Nur qualifizierte Anwendung des Vorsorgeprinzips, Innovation und durchdachte Ersatzlösungen sorgen für Sicherheit und Gerechtigkeit

Verbote von Pflanzenschutzmitteln.
Verbote von Pflanzenschutzmitteln. Die EPA verbietet in einem Notfallverfahren das Herbizid DCPA

Die EPA verbietet in einem Notfallverfahren das Herbizid DCPA (Dimethyltetrachloroterephthalat)

Das Herbizid DCPA (auch Dachtal genannt) wurde bis jetzt vor allem bei Gemüse wie Brokkoli und Zwiebeln unter anderem in den USA eingesetzt. Es kann bereits vor der Geburt zu Schäden führen, unter denen die Menschen ihr Leben lang leiden. Seit 40 Jahren gab es in den USA kein derartiges Herbizidverbot als Notfallverfahren mehr. (EPA ergreift seltene Dringlichkeitsmaßnahme zum Verbot des Pestizids DCPA unter Hinweis auf Gesundheitsrisiko)

In der EU war man mit dem Verbot in einem regulären Prozess 15 Jahre schneller. Hier ist das Herbizid bereits 2009 nicht mehr zugelassen.

Das bedeutet, dass vor allem schwangere Arbeiterinnen in der Landwirtschaft hier seit 15 Jahren nicht mehr das Leben ihrer Kinder aufs Spiel setzen müssen.

Sicherheit gibt es nicht automatisch, wenn es aussagekräftige Erkenntnisse gibt

Das Beispiel zeigt, dass die EU aus guten Gründen bei der Zulassung von Herbiziden an vielen Stellen strenger ist als andere Staaten. Viele Zulassungsbehörden folgen früher oder später den Bewertungen in der EU oder kommen unabhängig davon zum gleichen Ergebnis – nur später, nach längerer Gefährdung von Mensch und Umwelt. Auch beim Verbot vieler nicht-selektiver Herbizide wie Glufosinat, Paraquat und Diquat hat die EU früher gehandelt als viele andere Staaten.

Man kann also feststellen, dass auch in einem hochindustrialisierten Land mit erstklassiger Wissenschaft die Zulassung eines Pflanzenschutzmittels keine Garantie dafür ist, dass die dort zugelassenen Pflanzenschutzmittel sicher sind.

Wer das Vorsorgeprinzip ernst nimmt, wird Gefahren früher erkennen und viele Stoffe aus guten rationalen und wissenschaftlichen Gründen früher verbieten – und andere verantwortungsvoll weiter nutzen.

Gerechtigkeit beruht auf gleichem Maßstäben und Regeln für alle

Das Beispiel zeigt auch, dass der Import von Lebensmitteln aus anderen Ländern mit niedrigeren Standards für deutsche/europäische Landwirte unfair und wirtschaftlich schädlich ist. Wer billige und giftige Herbizide einsetzen darf, muss nicht auf umweltfreundlichere und teurere Methoden setzen. Das ändert nichts an der Tatsache, dass dies in vielen Fällen aus Umwelt- und Gesundheitsgründen sinnvoll wäre und der Gesellschaft insgesamt viel Geld sparen würde. Die Bürgerinnen und Bürger sollten sich eigentlich darauf verlassen können, dass das Gesundheitsrisiko von Lebensmitteln für sie selbst, für die Bauern und für die Umwelt nicht vom Herkunftsland abhängt.

Wenn andere Länder der Gesundheit weniger Bedeutung beimessen, helfen in manchen Fällen als erster Schritt nur Einfuhrverbote.

Technologie und Innovation schaffen auch Gerechtigkeit

Wir wollen aber auch hier in Deutschland bzw. in der EU nicht nur gesund angebaute, sondern auch bezahlbare und gut verfügbare Lebensmittel aus der EU und anderen Ländern genießen.

Deshalb müssen wir in der EU und insbesondere in Deutschland und auch im Hinblick auf den internationalen Technologieexport hier konstruktiv neue Verfahren für einen besseren und kostengünstigeren Pflanzenschutz schaffen. Nur so können wir unter zunehmend unsicheren Witterungsbedingungen weiterhin einen gesundheitlich unbedenklichen Pflanzenschutz in der Landwirtschaft ermöglichen und so wirtschaftlich arbeiten, dass wir sowohl die Lebensmittel als auch die Pflanzenschutztechnologien verkaufen können. Wenn international moderne Verfahren angewendet werden, bekommen wir auch Produkte, die unter guten Bedingungen hergestellt wurden, zu fairen Preisen importiert. Zumindest gibt es dann kein Dumping bei Gesundheits- und Umweltstandards mehr.

Den Vorsprung weiter nutzen und ausbauen

Diesen Vorsprung beim verantwortungsvollen Handeln im Pflanzenschutz müssen wir aktiv nutzen und ausbauen, um daraus Vorteile für alle zu generieren – nicht nur für schwangere Frauen, die ihre Kinder nicht mehr gefährden müssen. Das bedeutet, dass das Vorsorgeprinzip in der EU konsequent und auf einer guten und umfassenden Faktenbasis für alle Methoden des Pflanzenschutzes angewendet werden muss. Bei DCPA hat das offensichtlich funktioniert. Es wurde bereits 2009 nicht zugelassen. 

Auch bei der Risikobewertung von Glyphosat gibt es derzeit ernstzunehmende Hinweise darauf, dass das Vorsorgeprinzip bei den jüngsten wissenschaftlichen und rechtlichen Bewertungen nicht die Rolle gespielt haben könnte, die der EU-Gesetzgeber gefordert hat und die der Sachlage entspricht. Auch die EU hat festgestellt, dass die Qualität der ökotoxikologischen Daten für eine angemessene Bewertung unzureichend ist.

Daran muss die EU nun konsequent und verantwortungsvoll weiterarbeiten. Nur so können Gefährdungen von Mensch und Umwelt bei besserem Wissen, in Kenntnis großer Wissenslücken und entgegen den eigenen Maßstäben vermieden werden.

Das richtige Tun, das Falsche vermeiden – immer eine wissensbasierte Gratwanderung

Wer aus Vorsorgegründen sehr gezielt eingesetzte Insektizide in der Saatgutbeizung und Pillierung verbietet, muss ganz klar untersuchen und abwägen, ob die großflächige Ausbringung ähnlicher Insektizide auf den Feldern wirklich die umweltfreundlichere Methode ist. Es müssen immer vergleichbar wirksame und verfügbare Methoden verglichen werden.

Keine Alternative sind Notfallzulassungen in einzelnen EU-Ländern, die sich Jahre später als illegal herausstellen, aber den Landwirten einzelner Länder bei freiem Markt Vorteile verschafft haben. Gerechtigkeit ist nur möglich, wenn es bessere Ersatzverfahren gibt und nicht, wenn man einfach hofft, dass es auch ohne die Maßnahme geht. Wäre dies der Fall, würden die Landwirte auf vieles im Pflanzenschutz verzichten.

Das Vorsorgeprinzip gilt für die Umwelt, für die Gesundheit der Menschen, aber auch für die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft. Es wird immer Abwägungen geben müssen. Rechtliche und politische Entscheidungen müssen sich aber verschieben, wenn die Risiken größer sind als bisher eingeschätzt und technische Alternativen einfacher und effizienter werden.

Es gibt keinen Weg zurück

Es ist auch nicht zielführend, z.B. zur Reduzierung des Glyphosateinsatzes in der Gründüngung und Unkrautbekämpfung einfach wieder verstärkt zu Grubbern und Pflügen zurückzukehren, mit allen unerwünschten Nebenwirkungen für Humus, Bodenstruktur vieler Böden, Bodenleben, Erosion und Energieverbrauch. Auch hier gilt es, den Blick nach vorne auf neue, bessere Verfahren zu richten und nicht defensiv zu Methoden zurückzukehren, die aus guten Gründen durch Glyphosat ersetzt wurden.

Weder das Hoffen auf die Zukunft, noch das Weglassen, noch das Zurück zu alten Methoden sind Lösungen. Realistische und effektive Verfahren zur Lösung der realen Probleme auf den Feldern sind gefragt.

Die Lösungsfinder

crop.zone hat leider keine Mittel gegen Insekten, die Viren verbreiten. Das müssen andere Innovatoren gute und kosteneffiziente Technologien für den harten Feldeinsatz finden.

crop.zone leistet seinen Beitrag und arbeitet an nachhaltigen Methoden des Pflanzenmanagements ohne chemische Herbizide, auch bei Gründüngung und Unkräutern (=falsche Pflanze am falschen Ort zur falschen Zeit in zu großer Menge), damit Landwirten und Gesetzgebern mehr innovative Lösungen zur als wirtschaftliche Alternativen zur Verfügung stehen. Denn Pflanzenschutz und Pflanzenkontrolle finden immer auf dem Feld statt und brauchen dort den technologischen Fortschritt.

Weitere Informationen:

Krautfäule – Krankheitsdruck in der Saison 2024 so groß wie schon lange nicht mehr  

Die anhaltenden Regenfälle im Wechsel mit hohen Temperaturen bieten ideale Wachstumsbedingungen für pflanzenpathogene Pilze – zu denen der Erreger der Krautfäule P. infestans zählt. So warnte der Deutsche Bauernverband und die Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft davor, dass die Gefahr massiver Krautfäuleausbrüche so groß wie schon lange nicht mehr ist und die Versorgung mit Kartoffeln und die Wertschöpfungskette aus diesen gefährden könnte.

Die Kartoffel als Wirtspflanze

Heutzutage zählt die Kartoffel neben Reis, Mais und Weizen zu den weltweit wichtigsten Grundnahrungsmitteln. In Deutschland betrug im Jahr 2023 die Anbaufläche für Kartoffeln etwa 262.600 ha (Statisitsches Bundesamt, 2024).

Als einer der wichtigsten ertragsmindernden Faktoren im Anbau gilt die durch Phytophthora infestans ausgelöste Kraut- und Knollen- bzw. Braunfäule. Bei feuchtwarmen Witterungsverhältnissen kann diese Krankheit die Ursache für hohe Ertragsverluste von 30 bis 75% sein und im Extremfall dazu führen, dass keine nennenswerte Ertragsbildung erfolgt.

Zur Bekämpfung ist ein integriertes Pflanzenschutzkonzept mit präventiven Strategien wie Kulturmaßnahmen und Sortenwahl sowie die Anwendung von Fungiziden in einer mit Prognosesystemen angepassten Spritzfolge unabdingbar. Im konventionellen Anbau ist die Palette an fungiziden Wirkstoffen bereits deutlich limitiert, beispielsweise ist Mancozeb seit 2022 nicht mehr zugelassen und in den nächsten Jahren werden voraussichtlich noch weitere Wirkstoffe wegfallen. Den strengen Auflagen des ökologischen Anbaus entsprechend stehen dort neben präventiven Maßnahmen nur Kupferpräparate als effektive direkte Kontrollmaßnahme zur Verfügung. Aufgrund ihres potenziell schädlichen Einflusses auf Böden, Bodenorganismen und Gewässer wurde der Einsatz dieser Mittel innerhalb der deutschen Anbauverbände auf 3 kg ha-1 Reinkupfermengen beschränkt und wird immer wieder kontrovers diskutiert. Bereits seit Jahren wird intensiv nach umweltfreundlichen und biologischen Wirkstoffen für die direkte Kontrolle der Krautfäule gesucht. Jedoch entwickelt der anpassungsfähige Erreger schnell Resistenzen gegen Fungizide, neue Stämme werden zunehmend aggressiver in ihrer Ausbreitung und können in den Kartoffelsorten vorhandene Resistenzgene überwinden. Dadurch gehen einige effektive Maßnahmen für ein wirkungsvolles Krautfäule-Management verloren.

Krautfäule bekämpfen erfordert eine Kombination von Methoden

Der hohe Krankheitsdruck durch Krautfäule in der Saison 2024 stellt Landwirte vor eine große Herausforderung dar. Zukunftsweisende Strategien zur Bekämpfung von Phytophthora erfordern eine Kombination von präventiven Maßnahmen wie Monitoring und pflanzenbauliche Maßnahmen, aber auch wirksame fungizide Pflanzenschutzmittel und robuste Kartoffelsorten. Mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, probieren unsere Landwirte in jeder Anbausaison die Ernten bestmöglich abzusichern.

Kartoffelsikkation

Die crop.zone Technologie ersetzt zwar keine Fungizide, kann aber als Baustein in dieser kombinierten Bekämpfungsstrategie mitwirken. Den Landwirten wird eine nachhaltige und effiziente Lösung für die Kartoffelsikkation geboten. Die daraus resultierenden Verbesserungen bei der Schalenbildung, Backqualität und Lagerfähigkeit sowie die erleichterte Krautablösung bei der Ernte tragen maßgeblich zur Steigerung der Gesamtertragsqualität bei. Zudem kann die Feldhygiene gefördert werden, durch die effektive Abtötung von Durchwuchskartoffeln, welche als Primärquelle für Inokolum fungieren.

Glyphosat: Zusammensetzung und Umweltauswirkungen

Glyphosat ist eine synthetisch hergestellte Substanz

Glyphosat ist eine synthetisch hergestellte Substanz. In reiner Form besteht es aus fünf Elementen: Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Phosphor. Die ersten vier Elemente – Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Sauerstoff – werden derzeit noch mit viel fossilen Rohstoffen und Energie in die richtige Form gebracht, könnten aber auch mit regenerativem Strom aus praktisch unbegrenzt verfügbaren Rohstoffen nachhaltig hergestellt werden.

Der Knackpunkt: Phosphor – ein Rohstoff auf Zeit

Die Gewinnung von Phosphor ist nicht nur energieintensiv, sondern auch begrenzt, da Phosphor nur in wenigen Bergwerken abgebaut werden muss. Dabei verursacht der Phosphorabbau erhebliche Probleme:

  • Hoher CO2-Ausstoß: Die Gewinnung von Phosphor, der meist in Gesteinen vorkommt, erzeugt viel CO2. Die bedeutendsten Tagebaue befinden sich in Marokko und China.
  • Umweltschäden durch Abbau: Der Phosphorabbau im Tagebau schädigt die Abbaugebiete und führt zu einer starken Wasserverschmutzung. Die Wasserknappheit in den Abbaugebieten verschärft die Schwermetallbelastung.
  • Gesundheitsrisiken: Die schlechten Arbeitsbedingungen mit wenig bis gar keiner Schutzausrüstung bei oft großer Hitze führen bei den Arbeitern zu Atemwegserkrankungen. Zudem kann der Abbau zur Kontamination von Nahrungsmitteln und Wasser führen.
  • Abhängigkeit: Die weltweit wenigen Lagerstätten in China, Marokko und der von Marokko besetzten Westsahara sind zum Teil keine politisch stabilen Quellen für diesen wichtigen Rohstoff.

Wie verheerend die aktuelle Situation in der Westsahara ist, zeigt dieser Artikel: Streit über Status der Westsahara.

Aufbereitung von Phosphor

Nach dem Abbau wird das Phosphatgestein zerkleinert. Um weißen Phosphor für die Glyphosatherstellung zu gewinnen, wird das Gestein bei 1500 °C zusammen mit Koks und Siliziumdioxid erhitzt. Dabei entsteht eine erhebliche Menge an Kohlenmonoxid und es wird viel Energie eingesetzt. Anschließend wird der weiße Phosphor gereinigt und kann in weiteren Schritten zu Glyphosat verarbeitet werden.

Nachhaltigkeit und Zukunftsperspektiven

Die heute bekannten Phosphatreserven reichen schätzungsweise noch 100 bis 300 Jahre. Es gibt auch Berechnungen, nach denen die Reserven nur noch 80 Jahre reichen. Im Gegensatz zu anderen fossilen Rohstoffen wie Kohle und Erdöl, die durch alternative Energieträger ersetzt werden können, ist Phosphor als Nährstoff für Pflanzen, als Tierfutterbestandteil und auch für die Knochen des Menschen unverzichtbar und nicht ersetzbar.

Mit Phosphat muss daher sparsam umgegangen werden und im Ackerboden gebundenes Phosphat muss wieder verfügbar gemacht werden. Ein wichtiger Baustein, um bessere Kreisläufe zu schaffen und die Nutzung von Phosphor aus Lagerstätten zu reduzieren, ist der Einsatz von Gründüngung, die Phosphat für Tiere und Pflanzen wieder verfügbar macht. Auch wenn in diesem Bereich noch viel Forschungsbedarf besteht, ist klar, dass ein gesunder, humusreicher Boden mit wenig Bodenbewegung durch Pflügen und viel Gründüngung in die richtige Richtung weist.

crop.zone leistet einen wichtigen Beitrag, Gründüngung und Unkräuter (falsche Pflanze zur falschen Zeit am falschen Ort) ohne zusätzliche Bodenbewegung und ohne Glyphosateinsatz wirksam zu kontrollieren.

Mit crop.zone Phosphatreserven schonen für eine nachhaltige Zukunft.

Humus ist fast so fossil wie Braunkohle

Humusabbau und regenerative Bewirtschaftung: Die Schlüssel zur nachhaltigen Bodenpflege.
Humusabbau und regenerative Bewirtschaftung: Die Schlüssel zur nachhaltigen Bodenpflege.

Aber wir können ihn regenerativ wiederherstellen – mit vielen Vorteilen

Humusabbau zur Düngergewinnung

Seit über 7000 Jahren, schon lange vor der Entdeckung der Braunkohle, nutzt der Mensch die Böden und Wälder nicht-regenerativ aus und setzt zusätzliches CO2 frei. Durch immer besseres und tieferes Pflügen wurden die quasi-fossilen Nährstoffe (insbesondere Stickstoff) im Humus freigesetzt und der Humusanteil in sehr vielen Böden von durchschnittlich 3 auf etwa 1,5 % reduziert. Das lieferte über lange Zeit viel Dünger für die Ernährung der Menschheit, kommt aber jetzt an seine Grenzen. Viele Böden wurden schon irreversibel geschädigt, aber für noch mehr Böden besteht jetzt hoher Bedarf nach regenerativer Bewirtschaftung.

Landwirtschaftliche Böden sind mit 2,1 CO2 Mrd. t jährlich die zweitgrößte Quelle von CO2-Emissionen aus der Landwirtschaft, gleich nach der Entwaldung.

 Regenerative Energie auch für den Humus

Im Rahmen der allgemein notwendigen Dekarbonisierung aller Branchen müssen ab jetzt nicht nur stickstoffhaltige Düngemittel aus Ökostrom/Wasserstoff statt aus Kohle und Erdgas hergestellt werden, sondern auch die Böden müssen wieder aufgebaut und zumindest teilweise mit regenerativ erzeugtem Humus gedüngt werden. Genau das tut die regenerative Landwirtschaft u. a. mit Deckfrüchten und meist stark reduzierter Bodenbearbeitung.

Böden sind ein Schatz und müssen gepflegt werden. Sie bieten aber auch die große Chance, einen wichtigen positiven Beitrag zur regenerativen Einlagerung von CO2 zu spielen. Denn die verbrannte Braunkohle bekommen wir nicht mehr in die Tagebaue zurück.

Regenerative Landwirtschaft fördert Humusbildung und CO2-Speicherung
Regenerative Landwirtschaft fördert Humusbildung und CO2-Speicherung

Humusaufbau durch Gründüngung

Ackerland speichert über 140 Mrd. t Kohlenstoff in den obersten 30 cm des Bodens. Durch Praktiken wie die Bodenbearbeitung sind seit der industriellen Revolution schätzungsweise 78 Mrd. t organischer Kohlenstoff (SOC) im Boden verloren gegangen, was 286 Mrd. t CO2 entspricht. (Carbon in Cropland Soils) Zum Vergleich jährlicher CO2 Ausstoß der Welt 38 Mrd. t CO2 (Broken Record Temperatures hit new highs, yet world fails to cut emissions (again))

Studien zeigen, dass konsequenter Anbau von Gründüngung, wo machbar in Kombination mit Direktsaat, die Böden von CO2-Emittenten zu Kohlenstoffsenkern machen kann. Damit wird dann mit der regenerativen Energie des Sonnenlichts CO2 wieder aus der Atmosphäre zusätzlich entfernt. (When does soil carbon contribute to climate change mitigation?)

Eine Erhöhung des organischen Kohlenstoffgehalts in Böden um 0,27 % bis 0,54 % in den obersten 30 cm der weltweiten Anbauflächen könnte jährlich 0,90 bis 1,85 Mrd. t Kohlenstoff für mindestens 20 Jahre binden. Dies entspricht 3,3 bis 6,8 Mrd. t CO2 pro Jahr. (The international „4 per 1000“ Initiative)

Die intensive Nutzung von Gründüngung und die Direktsaat spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie kann auf bis zu 25 % der weltweiten Anbauflächen von 0,7 bis 1,6 Mrd. t CO2 pro Jahr binden. (Climate Change and Land) Zum Vergleich: Emissionen im Straßenverkehr Europas im Jahr 2022 0,74 Mrd. t CO2. (Straßenverkehr: EU-weite CO2-Emissionen seit 1990 um 21 % gestiegen)

Bodenpflege ohne Pflügen

Der Boden und auch der Humus darin muss aber wie jede Investition in die Zukunft gut gepflegt werden. Deshalb ist auch die Rückkehr zum Pflug keine Option. Je nach Bodenart und Bewirtschaftung haben Böden ein Bindungspotenzial von 1 bis 4 t CO2/ha pro Jahr. Ein einziges Pflügen eines Direktsaatfeldes kann jedoch bis zu 10 t CO2/ha freisetzen und damit die Speicheranstrengung von vielen Jahren zerstören. (Loss of soil organic matter upon ploughing under a loess soil after several years of conservation tillage)

 Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig eine effiziente Pflanzenbekämpfung ohne Pflug und mit minimierter Bodenbewegung ist. Außerdem ist Pflügen/Bodenbearbeitung die energieintensivste landwirtschaftliche Praxis (mit Ausnahme des Abflammens im ökologischen Landbau).

Dekarbonisieren mit minimierten Nebenwirkungen

Um die Landwirtschaft zu dekarbonisieren und zu einem aktiven Klimaretter in den Kulturlandschaften zu machen, werden einige große Veränderungen nötig sein, die aber bei vielen Landwirten auch schon begonnen haben. Dabei werden auch die Nebenwirkungen nicht nur des Pflügens aber auch von Glyphosat für Bodenleben, Biodiversität und allgemeine Gesundheit immer zu beachten sein.

crop.zone hilft dem Green Deal von Landwirten und Gesellschaft

Sprunginnovationen wie crop.zone mit dem Pflanzenmanagement durch Strom ohne chemische Herbizidwirkstoffe wie Glyphosat spielen die entscheidende Rolle.

Deshalb werden Sprunginnovationen wie crop.zone mit dem Pflanzenmanagement durch Strom ohne chemische Herbizidwirkstoffe wie Glyphosat die entscheidende Rolle spielen, damit die anspruchsvollen, aber notwendigen Ziele erreicht werden. crop.zone ist die funktionelle Alternative, wenn ohne Bodenbewegung Pflanzen kontrolliert werden sollen, egal ob es Gründüngung, Kartoffelkraut, allgemeine oder PSM-resistente Unkräuter sind.

Landwirte braucht neue Methoden, um den schnell wachsenden Anforderungen von Klimaschutz und Biodiversität gewachsen zu sein. Denn gleichzeitig müssen sie immer die Welternährung, regenerative Biorohstoffe und auch etwas Spaß mit den Genussmitteln bereitstellen. crop.zone unterstützt als Teil der nachhaltigen Landtechnikinnovation sowohl die Landwirte bei der Nahrungsmittelerzeugung als auch den Green Deal mit der Gesellschaft. Denn wir brauchen beide – ohne Abstriche.