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Zwischenfruchtanbau und -umbruch

Zwischenfrüchte, die für die Begrünung des Ackerbodens vor dem Winter ausgesät werden, spielen eine entscheidende Rolle für dessen Gesunderhaltung. Sie tragen zur Humusanreicherung bei und schaffen dadurch die Grundlage für ertragsreiche Landwirtschaft.

Welche Zwischenfrüchte gibt es?

Zwischenfrüchte sind vielfältig und können durch ihre unterschiedlichen Eigenschaften viele Vorteile bieten. Ihre Auswahl sollte an klimatische und standortspezifische Bedingungen sowie die Fruchtfolge angepasst sein. Auch ihre spätere Nutzung, z.B. als Futterpflanzen oder Gründüngung, kann ein Auswahlkriterium sein. Mit seiner selektiven Zwischenfruchtauswahl kann der Landwirt entscheiden, welche Vorteile des Zwischenfruchtanbaus er nutzen möchte.

Einige der häufigsten Zwischenfrüchte sind:

  1. Leguminosen, wie Rotklee (Trifolium pratense), Weißklee (Trifolium repens), Luzerne (Medicago sativa) und Winterwicken (Vicia villosa)  verbessern die Bodenstruktur durch intensive Durchwurzelung und ihre Wurzelrückstände erhöhen die Stickstoffbilanz im Boden. Zudem können sie mithilfe von Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft binden und stellen eine gute Futtermittelquelle dar.
  2. Kreuzblütler, wie Senf (Sinapis alba), Ölrettich (Raphanus sativus var. oleiformis) und Rübsen (Brassica rapa) können durch ihr sehr schnelles Wachstum effektiv den Aufwuchs von Unkraut unterdrücken und helfen Bodenschädlinge zu reduzieren. Die tiefen Wurzeln des Ölrettichs, durchbrechen verdichtete Bodenschichten und nehmen überschüssige Nährstoffe auf. Als Vorfrucht vor Mulchsaaten hat ihr Anbau besondere Bedeutung erlangt.
  3. Gräser, wie Roggen (Secale cereale), Hafer (Avena sativa) und Weidelgras (Lolium perenne) sind kältetolerant, unterdrücken Unkraut durch ihr schnelles Wachstum und verbessern die Bodenstruktur. Zudem eignen sie sich im Frühjahr noch als Futtermittel.
  4. Andere Zwischenfrüchte, wie Phacelia (Phacelia tanacetifolia) oder Sonnenblumen (Helianthus annuus) schützen den Boden vor Erosion, durchbrechen ihn mit tiefen Wurzeln und bieten Nektar für Bestäuber.

Mischungen aus verschiedenen Zwischenfrüchten kombinieren die Vorteile der einzelnen Pflanzen.


Zwischenfruchtanbau und -umbruch

Welche Vorteile bietet der Anbau von Zwischenfrüchten?

  1. Bodenverbesserung:  Zwischenfrüchte lockern den Boden auf und erhöhen die Durchlässigkeit für Wasser und Luft, was die Bodenfruchtbarkeit steigert.
  2. Nährstoffversorgung:  Nach dem Absterben setzen Zwischenfrüchte Nährstoffe frei, die den Hauptkulturen zur Verfügung stehen, was den Bedarf an synthetischen Düngemitteln reduziert.
  3. Erosionsschutz: Die Pflanzen bilden eine dichte Vegetationsdecke, die den Boden vor Wind und Wasser schützt und somit die Erosion minimiert.
  4. Unkrautunterdrückung: Zwischenfrüchte reduzieren das Unkrautwachstum durch Licht- und Platzkonkurrenz, wodurch der Herbizid Einsatz minimiert wird.
  5. Förderung der Biodiversität: Sie bieten Lebensraum und Nahrung für Insekten, Vögel und andere Tiere.
  6. Wirtschaftliche Aspekte: Verbesserte Bodenfruchtbarkeit und -struktur führt zu höheren Erträgen. Zudem können Zwischenfrüchte Futtermittel für Tiere liefern oder als Energiepflanzen genutzt werden.

Was passiert mit dem Zwischenfruchtbestand nach dem Winter?

Die Nachbehandlung von Zwischenfrüchten nach dem Winter ist ein wesentlicher Bestandteil ihres Einsatzes und hängt von den Anbauzielen, dem Entwicklungsstand der Pflanzen, den Boden- und Klimabedingungen sowie betrieblichen Anforderungen ab.

Die Einarbeitung kann mechanisch durch wiederholte Bodenbearbeitung passieren. Zum einen als tiefere Einarbeitung mittels Pflugs. Zum anderen als flaches Einarbeiten mit einem Grubber, einer Fräse oder einer Egge, welche die Pflanzen mit der obersten Bodenschicht mischen. Als Folge ist der Boden zunächst wieder unbedeckt und anfälliger für Starkregenereignisse und Sonneneinstrahlung. Ein flaches Einarbeiten ist nur bei frostempfindlichen Zwischenfrüchten möglich, die im Winter vollständig absterben. Winterharte Zwischenfrüchte wie Roggen oder Winterwicke überleben den Winter und müssen im Frühjahr behandelt werden. Milde Winter können jedoch dazu führen, dass auch frostempfindliche Pflanzen wie Ölrettich oder Senf erneut austreiben und Unkrautprobleme verursachen.

Zwischenfrüchte können als Mulch auf der Bodenoberfläche belassen werden. Dies reguliert die Bodentemperatur, bewahrt die Feuchtigkeit und unterdrückt Unkraut. Spätere Hauptfrüchte können direkt in den Mulch gesät werden, wofür spezielle Sämaschinen erforderlich sind.

Sowohl in Systemen mit minimaler Bodenbearbeitung als auch bei der Direktsaat wird zumeist die chemische Abtötung der Zwischenfrüchte unvermeidbar. Diese erfolgt mit Glyphosat. Eine Alternative dazu ist die Abtötung der Zwischenfruchtreste mit dem Volt.apply System. Diese Technologie basiert auf der Vorbehandlung von Pflanzen mit einer leitfähigen Flüssigkeit, gefolgt von einer elektrischen Anwendung, die Zellen und Wasserleitbündel der Pflanzen zerstört, was zur Abreife und Trocknung führt.


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